Die Umsiedlung der Volksdeutschen aus der Gottschee und Laibach Ende 1941
Bericht des Dr. Heinrich Wollert, ehemals Deutscher Umsiedlungsbevollmächtigter für die Provinz Laibach.
Original, 27. März 1958, 9 Seiten, maschinenschriftlich (mschr.).
Durch das Auswärtige Amt in Verbindung mit der Deutschen Umsiedlungs-Treuhand-GmbH, Berlin (DUT) bin ich mit der Umsiedlung der Laibacher und Gottscheer Volksdeutschen beauftragt worden 1 . Das Schwergewicht meiner Aufgabe war, das von den Umsiedlern aus den beiden Gebieten zurückzulassende Vermögen zu erfassen, für eine Entschädigung nach dem Wertstand 1. 9. 39, also vor Kriegsbeginn, zu schätzen, dann – soweit möglich – zu verwalten und zu verwerten. Die zweite Aufgabe war die Entgegennahme der Option für die Umsiedlung, die in Verbindung mit dem Gabinetto Emigrazione Tedeschi per l’Alto Commissariato per la Provincia di Lubiana durchgeführt wurde. Die dritte Aufgabe des deutschen Umsiedlungsbevollmächtigten erstreckte sich darauf, die rein technische Organisation der Umsiedlung, nämlich den Transport, vor allem der Gottscheer Bauern, in das vorgesehene Ansiedlungsgebiet nach Rann, das sogenannte Ranner Dreieck 2 , vorzubereiten und durchzuführen. Vor diesen eigentlichen Aufgaben hatte ich an Verhandlungen zur Vorbereitung der Durchführung der Umsiedlung in Rom insoweit teilzunehmen, als es sich um die Klärung und vertragliche Regelung wirtschaftlicher Fragen handelte. Politische Aufgaben, wie etwa Propaganda für die Umsiedlung, Auswahl der Umsiedler nach gewissen Gesichtspunkten sowie alle mit der Volkspolitik des 3. Reiches
verbundenen Fragen lagen nicht im Aufgabenbereich des Deutschen Umsiedlungsbevollmächtigten; diese wurden vielmehr durch die hierfür vorgesehene, völlig getrennt arbeitende Organisation EWZ (ich glaube „Einwandererzentrale“) besorgt, die mit einem Stabe und einem als Büro hierfür vorgesehenen Eisenbahnzuge sich in das Umsiedlungsgebiet begab und hier die sogenannte „Vor- und Durchschleusung“ der umzusiedelnden Optanten durchführte.
Nach einigen Angaben über den Verbleib der Akten der Dienststelle des Deutschen Umsiedlungsbevollmächtigenten fährt der Vf. fort:
Über die Umsiedlung der Gottscheer Volksdeutschen wurde zum ersten Male gesprochen, nachdem Hitler in Graz in einer Rede im April 1941 einen entsprechenden Aufruf hierzu erlassen hatte 3 . Der Gedanke war der, die in der Gottschee auf einer Fläche von etwa 800 km2 ansässige Volksdeutsche Gruppe aus diesem Gebiet in die südliche Steiermark umzusiedeln. Der Ausgangspunkt für diese Umsiedlung war nach meiner Erinnerung, daß das slowenische Gebiet, also das Gebiet um Laibach und die Gottschee zu Beginn des Jahres 1941 italienisch besetzt war und in irgendeiner Form dem italienischen Einfluß auch für die Zukunft unterstellt werden sollte. Die italienische Seite ging nach meiner Erinnerung zunächst sehr zögernd auf die Umsiedlungsabsichten ein. Offenbar, weil sie erkannt hatte, daß dieses Gebiet stark von Volksdeutschen besiedelt war, und die italienische Seite fürchten mußte, daß durch die Umsiedlung ein Vakuum entstehen könnte. Es zeigten sich damals schon Ansatzpunkte für eine jugoslawische Partisanenbewegung, und man fürchtete wohl von italienischer Seite, daß diese Partisanen sich in einem leeren Raum, wie der Gottschee, festsetzen und damit militärische und politische Schwierigkeiten für die italienische Besatzungsarmee entstehen könnten.
Die deutsche Volksgruppe war in der Gottschee organisiert; ihre Vertreter unterstützten den Umsiedlungsgedanken der deutschen Seite und entwickelten auch innerhalb der Volksgruppe eine gewisse Propaganda für die Umsiedlung. Gegenüber der auch in der Gottschee hörbaren Kritik an der Umsiedlung waren zwei Argumente durchschlagend, nämlich: daß 1. ein fruchtbares, bäuerliches Ansiedlungsgebiet festgelegt war und 2. bei Abwanderung des größeren Teiles der Volksdeutschen die Verbleibenden in einem leeren Gebiet zurückblieben, für die Zukunft mit einer Neusiedlung des Gebietes mit Nicht-Deutschen rechnen mußten, somit also als Volksdeutsche Gruppe mit den bis dahin respektierten Sonderrechten untergehen würden. – Diesem Argument der politischen Vereinsamung ist es wohl zuzuschreiben, daß die in der Gottschee ansässige Volksgruppe verhältnismäßig geschlossen optierte und schließlich auch umsiedelte 4 .“- In der Stadt
Laibach war die deutsche Volksgruppe weniger markant, daher war auch in dem Stadtgebiet sehr viel weniger Propaganda für eine Umsiedlung zu spüren und die Unentschlossenheit zur Umsiedlung sehr viel größer.
Nach Vorgesprächen zwischen dem deutschen und italienischen Auswärtigen Amt kam es Mitte Juli 1941 zu Verhandlungen in Rom. Diese Verhandlungen wurden von einem Staatssekretär des italienischen Außenamtes und einem besonderen Vertreter des deutschen Auswärtigen Amtes geführt. Beide Seiten hatten eine größere Anzahl von Sachverständigen bei sich. So war auf deutscher Seite das Finanzministerium und die DUT vertreten. Die deutsche Volksgruppe war bei diesen Verhandlungen meiner Erinnerung nach nicht zugegen.
Zweck dieser Verhandlungen in Rom war, die Grundlagen für eine Option festzulegen, also vor allem die politischen Voraussetzungen über die Auswanderung/Einwanderung zu regeln und darüber hinaus ein Abkommen über die Verwaltung des hinterlassenen Vermögens zu erreichen. Während die erste Aufgabe dem Grundsatz nach gelöst werden konnte, blieben die vermögensmäßigen Verhandlungen im Vorfeld stecken. Weder die deutsche noch die italienische Seite hatten ausreichendes Material über das zu behandelnde Vermögen in der Hand. Man war sich nicht einmal genau im klaren, wieviel Umsiedler in Frage kämen, so daß man auch nicht genau wußte, wieviel landwirtschaftliches, forstwirtschaftliches oder städtisches Grundvermögen, wieviel und welche Art von Unternehmungen in die Umsiedlung hereingehörten. Die Entsendung von Sachverständigen in das Umsiedlungsgebiet führte auch keineswegs zu Angaben und Unterlagen, die bei den Verhandlungen hätten verwertet werden können.
Im Laufe der Verhandlungen schlug dann die italienische Seite vor, daß zu der vorgesehenen vermögensmäßigen Übernahme keine staatliche Organisation der italienischen Seite aufträte, sondern eine private Gesellschaft. Es stellte sich, durch ihren Direktor, Herrn Dr. Aldo Samaritani, vertreten, hierzu der Kommission in Rom die Societä Generale Immobiliare vor.
Die vermögensmäßigen Verhandlungen in Rom endeten dann schließlich im August damit, daß die politischen Fragen wegen der Umsiedlung geklärt wurden und die Durchführung der Option für den Oktober des Jahres 1941 vereinbart wurde, während alle Fragen, die mit der Abwicklung des Vermögens zusammenhingen, Gegenstand der Unterhandlungen zwischen der Societä Generale Tmmobiliare und der von ihr für diesen Zweck vorgesehenen Tochtergesellschaft, der EMONA, mit Sitz Laibach, einerseits und dem Deutschen Umsiedlungsbevollmächtigten, mit Sitz Laibach, andererseits sein sollten 5 .
Am 20. 10. 1941 begann sodann die Umsiedlung mit der Durchführung der Option. Sowohl in der Stadt Laibach als auch in der Gottschee wurden Anschläge, und zwar in zwei Sprachen, deutsch und italienisch, angebracht, die die Volksdeutschen aufforderten, eine Erklärung zur Umsiedlung, ebenfalls deutsch und italienisch abgefaßt, an hierfür vorgesehenen Sammelstellen abzugeben. In dieser Optionserklärung sollte der Wille zur Option
bekanngegeben werden sowie auch das Vermögen – nach Sparten geordnet – aufgeführt werden, das der Umsiedler besaß. Diese Erklärung ging in einer Fassung an die in Laibach eingerichtete italienische Zentrale, nämlich das oben erwähnte Gabiiietto Emigrazione Tedeschi per l’Alto Commissariato per la Provincia di Lubiana, und in einem zweiten Exemplar an die Dienststelle des Deutschen Umsiedlungsbevollmächtigten. Eine Propaganda für die Umsiedlung war weder für die italienische noch für die deutsche Dienststelle zugelassen.
Für den Raum Laibach, insbesondere das Stadtgebiet, ergaben sich in der Optionszeit 1844 Optionsmeldungen. Wie nicht anders zu erwarten war, wurde in der Optionszeit innerhalb der Volksgruppe die Frage, ob umgesiedelt werden sollte oder nicht, sehr eifrig diskutiert. Volksdeutsche Optanten kamen auch zur Dienststelle des Deutschen Umsiedlungsbevollmächtigten, um sich über die Aussichten der Option zu informieren und allgemein beraten zu lassen. Abgegebene Optionserklärungen wurden vielfach innerhalb der Optionszeit zurückgezogen und zum Teil erneut gegeben. Da der Vermögensausgleich und auch die Frage der Ansiedlung, speziell der in der Stadt Laibach wohnenden Volksdeutschen, nicht eindeutig geklärt war, blieben bei den Optanten viele Zweifel offen. Um auch diese zu klären, wurde mit der italienischen Optionsstelle stillschweigend eine Nachoptionsfrist vereinbart, innerhalb deren weitere 1013 Optionsmeldungen eingingen. Hiervon wurden später wiederum 177 Optionen, teils aus Vermögens- teils aus familiären Gründen zurückgezogen. Das Gesamtergebnis der Option betrug für die Stadt Laibach 2680 Optanten gegenüber der Schätzung der Zahl der Volksdeutschen in der Volksgruppe Laibach auf 1070.
Als Ansiedlungsgebiet für die Volksdeutschen Umsiedler aus Laibach wurde sodann Südkärnten/Krain bestimmt, welches in unmittelbarer Nachbarschaft von Laibach lag. Aus der Nähe des Umsiedlungsgebietes ergab sich, daß später auch solche Umsiedler, die optiert hatten, wieder nach Laibach zurücksiedelten. Diese Bewegung ist aber den offiziellen Stellen unbekannt geblieben.
Für die Umsiedler aus dem Landgebiet Gottschee ergaben sich aus den eingangs erwähnten Gründen sehr viel klarere Optionsverhältnisse. Hier wurden insgesamt schließlich 12104 Optanten festgestellt und auch zur Umsiedlung von der EWZ zugelassen.
Der Abstransport der Umsiedler setzte Mitte November 1941 ein und sollte nach den Vereinbarungen mit dem 31. 12. 41 abgeschlossen sein.
Für die in Laibach ansässigen Umsiedler war das Transportproblem nicht besonders groß, da hier die normalen Eisenbahn- und Auto-Verbindungen ausreichten, um den Transport der Personen und der beweglichen Habe durchzuführen.
Sehr viel schwieriger war der Abtransport der Volksgruppe aus der Gottschee. Hier war von den Ansiedlungsstäben in der südlichen Steiermark die Anordnung ergangen, die Umsiedlungstransporte so durchzuführen, daß gemischte Transporte aus Personen und ihrer beweglichen Habe einschließlich Vieh zusammengestellt wurden. Dies sollte die Ansiedlung der Betreffenden erleichtern. Der Abtransport wurde durch diese Anweisung jedoch
erschwert, weil von fünf oder sechs Abreise-Stationen in dem Gebiet Züge zusammengestellt werden mußten, die Personenwagen, Viehtransportwagen, Geräte- und Mobiliarwagen enthalten mußten. Dieses organisatorische Problem wurde durch Vereinbarungen zwischen der deutschen und der italienischen Eisenbahn gelöst. Ein besonderer Transportstab des Deutschen Umsiedlungsbevollmächtigten, der in der Zeit der Hochbeschäftigung 400, meist Volksdeutsche, umfaßte, sorgte für die reibungslose und pünktliche Abfertigung der Züge.
Sehr viel schwieriger noch als die Zusammenstellung und Abfertigung der Züge war der Transport der Umsiedler aus den vielfach hoch in den Bergen gelegenen Dörfern zu den Abtransportbahnhöfen. Dieser Transport sollte nach ursprünglicher Planung mit Lastwagen durchgeführt werden. Hierfür wurden von den Umsiedlungseinrichtungen in Deutschland 70 Lastwagen mit zum Teil holländischen Kraftfahrern bestimmt. Es ergaben sich gewisse Unzuträglichkeiten:, da die holländischen Kraftfahrer in dem Gebiet, das, wie eingangs erwähnt, schon mit Partisanen durchsetzt war, die Fahrten durch die Wälder nicht machen wollten. Ende November, als dann die Transporte losgehen sollten, setzte in dem waldreichen, recht hügeligen, teilweise auch bergigen Land sehr starker Schneefall ein, so daß ein Autotransport nicht möglich gewesen wäre. Außerdem scheiterte diese ursprüngliche Planung auch daran, daß die zugesagten Benzinmengen nicht angeliefert wurden. Es ergab sich also für den Transportstab die Notwendigkeit, die gesamte Planung vom Auto auf Pferdefuhrwerke und Schlitten umzustellen. Trotz dieser erheblichen technischen Schwierigkeiten ist es gelungen, den Abtransport der Optanten reibungslos und ohne erhebliche Verluste termingerecht durchzuführen.
Die Vermögenserfassung stieß in dem ländischen Gebiet der Gottschee auf erhebliche Schwierigkeiten. In der Gottschee war eine besondere Dienststelle des Deutschen Umsiedlungsbevollmächtigten, die die Vermögenserklärungen sammelte, kontrollierte und durch eine Vielzahl von Personen überprüfen ließ, örtliche Besichtigungen mußten durchgeführt werden, ggf. mußten auch Verwalter bestellt werden. Da die gesamte bewegliche Habe und auch das Vieh abtransportiert war, handelte es sich hier nur um die Verwaltung von leeren Hänsern, Stallungen und dazugehörigen Einrichtungen.
Im Bereich der Stadt Laibach, wo es sich im wesentlichen um städtischen Grund- und Hausbesitz handelte, war die Erfassung sehr viel leichter. Wirtschaftliche Unternehmungen sind in der Stadt Laibach nur in sehr geringem Umfang in die Verwaltung der Umsiedlungsstelle gekommen. Hier bemühten sich die Umsiedler selbst um die erforderliche Abwicklung. Schwierigkeiten bestanden im ländlichen Bereich vor allem darin, daß der Umfang der ländlichen Besitzungen möglichst exakt festgestellt werden mußte. Hierbei war zu unterscheiden zwischen ländlich genutzten und forstwirtschaftlich genutzten Vermögen. Außerdem gab es die sogenannten Nebenbetriebe, wie Sägereien, Gärtnereien, Mühlen usw. Neben der Erfassung dieser Vermögenswerte war eine Schätzung erforderlich, die nach einem bestimmten
Schätzrahmen nach dem Wertstand vom 1. 9.1939 durchzuführen war. Außerdem war eine Verwaltung unumgänglich, die zu verhindern hatte, daß diese Objekte durch natürliche Einflüsse zerstört wurden.
Im Jahre 1942 etablierte sich in Laibach die EMONA, die mit einem relativ großen Stab italienischer und slowenischer Mitarbeiter nunmehr mit der Dienststelle des Deutschen Umsiedlungsbevollmächtigten in Verbindung trat, um die Vermögensteile zu übernehmen. In sehr langwierigen Verhandlungen, die in Laibach begannen, dann aber in Rom zu Ende geführt wurden, wurde festgelegt, daß der landwirtschaftliche Besitz, der dem Umsiedlungsverfahren unterlag, etwa 40 000 ha groß war. Hierfür wurde mit der italienischen Stelle ein Globalpreis von 3000 Lire je ha vereinbart (Kurs etwa RM l = 60-70 Lire). Für den städtischen Grundbesitz in Laibach und der Gottschee wurden ebenfalls durch Vornahme von Einzelschätzungen Globalpreise ausgemacht; desgleichen wurden die Schulden, die auf dem ländlichen und städtischen Besitz ruhten, geschätzt, so daß insgesamt im Jahre 1943 ein Vermögen von 150 Millionen Lire für das gesamte Umsiedlungsvermögen durch Pauschalpreis fixiert wurde. Da ursprünglich die sukzessive Übernahme des Vermögens durch die EMONA in einem Zeitraum von 10 Jahren ab 1942 fixiert war, alle Beteiligten aber Wert darauf legten, daß die Zahlung für dieses zu übernehmende Vermögen möglichst umgehend und bar erfolgte, wurde auf diesen Wert von 150 Millionen Lire ein Diskont für Barzahlung gewährt, so daß die Zahlungsverpflichtung der EMONA Anfang 1943 mit 127,4 Millionen Lire fixiert worden ist. Auf diesen Barkaufpreis hat die EMONA nach meiner Erinnerung auch Teilzahlungen geleistet.
Durch die politischen Schwierigkeiten im Gebiet der Gottschee, insbesondere hervorgerufen durch die wachsende Tätigkeit der Partisanen, konnte die EMONA sich nicht mehr in den Besitz der Liegenschaften setzen. Außerdem verließen die Italiener Ende 1943/Anfang 1944 das slowenische Gebiet. Das Gebiet wurde Okkupationsgebiet und den deutschen Militärbehörden unterstellt. Demzufolge wurde der Deutsche Umsiedlungsbevollmächtigte im Einvernehmen mit der EMONA und unter Bestätigung durch die deutschen Militärbehörden wieder zum Verwalter des Vermögens, und zwar dieses Mal treuhänderisch eingesetzt. Da eine Verwaltung der ländlichen Gebiete im Bereich der Gottschee nicht mehr möglich war, erstreckte sich die Verwaltungstätigkeit des Deutschen Umsiedlungsbevollmächtigten nach dieser Zeit im wesentlichen noch auf die Bereinigung von Schulden und Forderungen, die die Umsiedler hinterlassen hatten. Hierauf legten die örtlichen Stellen begreiflicherweise Wert.
Der Deutsche Umsiedlungsbevollmächtigte liquidierte etwa im Februar 1945 seine Dienststelle, indem er die slowenischen Angestellten in aller Ordnung entließ, die Akten nach Velden/Wörthersee verbrachte und für das in Laibach verbleibende Vermögen, insbesondere Bargeld und Bankguthaben, einen örtlichen Treuhänder in der Person eines dortigen Rechtsanwaltes einsetzte, der den Auftrag erhielt, diese Werte der Stelle zu übergeben, die sich hierfür als rechtmäßig auswies. Diese Maßnahme war damals notwendig, weil die Stadt Laibach unmittelbar vor der Besetzung durch die Partisanen stand.
Fußnoten:
1 Laibach und die Gottschee waren 1941 bei der territorialen Aufteilung der jugoslawischen Länder an Italien gefallen.
2 Das 1941 mit dem Großteil Sloweniens dem damaligen Deutschen Reich angegliederte Gebiet zwischen Sawe und Sotla mit den Städten Gurkfeld (Krsko) und Rann (Brezice).
3 Der hier erwähnte Aufruf Hitlers ist nicht veröffentlicht worden und war aus den bisher erreichbaren Quellen nicht zu belegen. – In Aufzeichnungen des deutschen Auswärtigen Amtes über die deutsche Volksgruppe in Jugoslawien war bereits Ende Juni 1940 für den Fall kriegerischer Verwicklungen mit Jugoslawien an eine Umsiedlung der Deutschen aus dem voraussichtlich von Italien beanspruchten Interessengebiet gedacht worden (Pol. Archiv AA, Inland II g, Bd. 236, Aufzeichnung vom 27. Juni 1940).
4 s. auch die ausführliche Darstellung der Argumente in Bericht Nr. 2.
5 Der deutsch-italienische Umsiedlungsvertrag mit Durchführungsbestimmungen vom 31. August 1941 ist abgedruckt als Anlage 3 zur Einleitenden Darstellung.
Hrsg: Systhema in der United Soft Media Verlag GmbH, 2003
Quellen:
Bericht des Dr. Heinrich Wollert, ehemals Deutscher Umsiedlungsbevollmächtigter für die Provinz Laibach.
Original, 27. März 1958, 9 Seiten, maschinenschriftlich (mschr.).
http://doku.zentrum-gegen-vertreibung.de/archiv/jugoslawien/kapitel-4-1-1-0-1.htm