Die Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt entstammt bereits einer früheren Vereinsgründung. Im Zuge der Nachwehen des Ersten Weltkrieges wurden alle Gottscheer Staatsangestellten (Beamte) aus dem Staatsdienst entlassen und sie mussten sich in der Steiermark und Kärnten neue Arbeitsplätze suchen.
Der Verein „Gottscheerland“ in Klagenfurt, der bis 1928 eine Zweigstelle des Vereines in Graz war und erst dann selbständig wurde, wurde Heimat für viele Gottscheer. Er entwickelte bereits seit 1919 als Zweigverein unter Leitung von Prof. Peter Jonke eine rege Tätigkeit. Es gab landsmannschaftliche Versammlungen, die „Gottscheer Zeitung“ sowie der „Gottscheer Kalender“ wurden von uneigennützigen Landsleuten für Bezieher in Kärnten adressiert und verschickt.
Zu Pfingsten 1926 kam auf Einladung des Vereines der Männerchor aus Gottschee unter Führung des Chorleiters Dr. Hans Arko auf Besuch nach Klagenfurt. Von hier aus wurde per Schiff über den Wörther See der in Rosegg unweit von Velden lebende Heimatforscher, Schuldirektor Wilhelm Tschinkel, besucht. Er ist der Dichter und Komponist unseres so innigen Heimatliedes „Dü hoscht lai oin Attain, oin Ammain dazua …“ Tschinkel hatte die Sänger aus Gottschee zu sich eingeladen, damit sie zusammen mit dem von ihm geleiteten örtlichen Gesangsverein eine Liedertafel unter der Devise „Kärnten-Gottschee“ durchführen sollten. Es wurde ein glänzend gelungenes Fest, zu dem viele Einheimische und in Kärnten lebende Landsleute mit Freuden gekommen waren. Freilich musten die Gottscheer Sänger sich nach ihrer Heimkehr für dieses „Verbrechen“ vor der Bezirkshauptmannschaft in Gottschee verantworten.
Der Verein „Gottscheerland“ stellte seine Tätigkeit im Zweiten Weltkrieg ebenfalls ein, wurde jedoch durch Professor Peter Jonke und Regierungsrat Sepp König 1948 wieder aktiviert. Wie schon ausgeführt, nannte sich die Neugründung „Hilfsverein der Gottscheer und Deutsch-Krainer“ und erhielt 1952 eine neue Führung unter dem Obmann Amtsrat Walter Samide.
Am 25. Oktober 1952 fand nach Bemühungen von Reg.-Rat Walter Samide, Hubert Truger, Albert Koscher und Ing. Gustav Tönnies eine Sitzung des vorbereitenden Ausschusses statt, in der die von der Landesregierung genehmigten Statuten vorgelegt wurden. Die Gründungshauptversammlung wurde für den 9. November festgelegt, weiters beschlossen, einander jeden zweiten Samstag im Monat im Gasthof „Stadt Triest“ (an der Kreuzung Villacher Straße – Villacher Ring) zu treffen. Die Sprechstunden des Vereines sollten jeden Donnerstag stattfinden, wozu Albert Koscher seine Kanzleiräume am St. Veiter Ring 13 zur Verfügung stellte. Beiräte bei dieser Sitzung waren Albert Loser, Hofrat Otto Merk, Adolf Luscher, Dr. Burghard Ecker, Josef König und Ludwiger von Eichfeld, geladene Gäste Dr. Hans Arko und Alois Lorber.
Bei der Hauptversammlung, die unter dem Vorsitz von RR. Walter Samide am 9. November 1952 im Funkhaus Klagenfurt stattfand, wurde der „Hilfsverein der Gottscheer und Deutschkrainer“ gegründet. Folgender Ausschuß wurde gewählt: