Zeittafel der Gottscheer von 1941 bis heute

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1941

am 5. April bricht der Krieg zwischen den Achsenmächten und Jugoslawien aus. Dieser dauert nur einige Tage. Jugoslawien zerfällt als Staat. Slowenien zwischen Deutschland und Italien aufgeteilt, Kroatien wird ein selbständiger Staat und Serbien wird unter die Militärverwaltung gestellt. Der größte Teil de-Schwabenlandes wird an Ungarn abgetreten. Das Gottscheer Land fällt durch die Grenzziehung an Italien. Mit diesem Schritt erfolgt auch der endgültige Todesstoß für das Land Gottschee. Im Laufe des Jahres werden Vorbereitungen zur Umsiedlung der Gottscheer ins Ranner Becken der damaligen Untersteiermark vorgenommen und am Ende des Jahres 1941 und Beginn des Jahres 1942 wird die Umsiedlung durchgeführt. Mit der Aussiedlung der Gottscheer beginnt der Leidensweg dieser deutschen Minderheit, der dann

1945

durch die Vertreibung aus der Untersteiermark den Höhepunkt erreicht. Es beginnt ein Rennen und ein Kampf ums nackte Leben. Viele unschuldige Menschen. vor allem alte Leute und Kinder bleiben auf der Strecke. Mit leeren Händen, halb verhungert erreichen die Gottscheer als Flüchtlinge die österreichische Grenze. Ausweglos, von allen im Stich gelassen, so stehen die aus ihrer über 600 Jahre angestammten Heimat Umgesiedelten und nun Vertriebenen da. Viele finden bald nach Kriegsende wieder eine Beschäftigung. In Barackenlagern oder bei Bauern finden sie vorerst eine Bleibe.

1945

erste Hilfe für Gottscheer in Klagenfurt wird organisiert, Prof. Peter Jonke, RR. Sepp König, Dr.  Hans  Arko waren die treibenden Kräfte in Klagenfurt. Eine Verteilerstelle wurde in der alten Realschule am Domplatz eingerichtet (ehemalige Jesuiten Kaserne)

1946

wird die Gottscheer Relief Association in New York als die Hilfsorganisation für Landsleute in Not gegründet. Sie vertritt auch die Belange für allgemeine Gottscheer Interessen.

1947

Die Gottscheer Relief Association Inc, Brooklyn, N.Y. gibt das „Gottscheer Gedenkbuch 1330 – 1947“ (302 Seiten) heraus, um mit dessen Reingewinn dem in Not befindlichen Gottscheer Volk zu helfen. Schriftleiter war Notar John Kikel, aus N.Y.

1948

entsteht in New York der Gottscheer Rod & Gun Club.

1948

Der Verein „Gottscheerland“ in Klagenfurt, der seine Tätigkeit im Zweiten Weltkrieg ebenfalls eingestellt hatte, wurde durch Professor Peter Jonke und Regierungsrat Sepp König 1948 wieder aktiviert und nannte sich nach der Neugründung „Hilfsverein der Gottscheer und Deutsch-Krainer“ .

ab 1950

wandert ein großer Teil der nach Österreich geflüchteten Gottscheer nach den USA und Kanada aus. Der verbliebene Rest hilft mit beim Wiederaufbau in Österreich und Deutschland.

1951

entsteht in New York der Fußballklub Blauweiß Gottschee“.

1952

am 17. August wird in Aldegund/Mosel die Landsmannschaft der deutschen Umsiedler gegründet, die Anmeldung erfolgt am 27. Februar 1953 beim Amtsgericht Zell/Mosel.

1953

wird ein 1. Film über die ehemalige Sprachinsel Gottschee nach Umsiedlung, Flucht und Vertreibung mit dem Titel: “ Gottschee – eine deutsche Sprachinsel in Südosteuropa“ gedreht, der in 10 Minuten die Geschichte der Gottscheer erzählt. Buch und Gestaltung: Josef M. Rübner

1953

wird der Alpenklub Kitchener in Kanada gegründet. Nach dem Landankauf 1957 wird 1958 das Klubhaus eröffnet und 1961 vergrößert.

1955

am 19. März wird beschlossen die „Gottscheer Zeitung, deren letzte Nummer Ende 1941 erschien, wieder herauszugeben. Zum Schriftleiter wird VD Fritz Högler bestellt. Die erste Ausgabe erschien im Juni 1955. Am Anfang erschien sie alle drei Monate, ab 1957 alle zwei Monate und ab Jänner 1959 wurde sie monatlich versendet.

1955

wird die Gottscheer Relief Association und 10 Jahre später der Gottscheer Park in Toronto. Kanada. gegründet.

1957

am 23. Februar wird der „Gottscheer Deutsche Verein“ in Chicago gegründet. Es folgt die Gründung des „Gottscheer Deutschen Vereines“ in Milwaukee.

1958

am 26. April erfolgt die Gründung des „Gottscheer Arbeitskreises“ in München.

1958

eine Europareise von Amerikaner unter der Leitung von Karl Stalzer aus N.Y. hat uns Gottscheern filmische Eindrücke aus der alten Heimat ermöglicht. Folgende Ortschaften hat Karl Stalzer besucht und in seinem Film dokumentiert: Tschernembel, Maierle, Bistritz, Brunngereuth, Büchel, Mittenwald, Stockendorf, Nesseltal, Hohenegg, Katzendorf, Zwischlern, Stadt Gottschee, Grafenfeld, Lienfeld, Schwarzenbach, Kotschen, Handlern, Moos, Mösel, Graflinden und zeigt das verkommene Ländchen 20 Jahre nach der Umsiedlung. Dauer der Gottschee-Sequenz: 13 Minuten.

1958

Die Gottscheer Reisegruppe besuchte aber auch Gottscheer Veranstaltungen in Klagenfurt und Graz, wo die Teilnehmer an der Kamera vorbeizogen und aufgenommen wurden (Filmsequenz ca. 8 Minuten).

1959

am 4. und 5. April tagen der „Arbeitskreis München“ und die „Landsmannschaft der Umsiedler“ in Salzburg und entwerfen die Statuten der „Gottscheer Landsmannschaft in Deutschland“. Diese werden am 17. Mai bei der Hauptversammlung in Köln angenommen. Es wird die Gründung von drei Landesgruppen in DeutschlandNord West“ am 8. November in Köln, „Baden-Württemberg“ am 25. November in Stuttgart und „Bayern“ am 28. November in München beschlossen.

1959

am 4. April 1959 tagten die landsmännischen Vereine aus Österreich und der Bundesrepublik in Salzburg unter der Leitung von Dr. Franz Kresse, wobei beschlossen wurde, einen Dachverband der Gottscheer Vereinigungen in aller Welt zu gründen.

1959

auch in diesem Sommer fand wieder eine Europareise statt. John Kikel, Rechtsanwalt in N.Y. besuchte mit Frau, Sohn und einer 16mm Film-Kamera in der Zeit von Juni bis August u.a. auch Österreich, vor allem aber seine alte Heimat Gottschee. Die Gottschee Reiseroute war eine gänzlich andere wie die von Stalzer im Vorjahr. Folgende Orte und Landstriche hat die Familie Kikel besucht und auch filmisch dokumentiert: Schweineberg, Oberloschin, Unterloschin, Brunnwirt, Obrern, Gottschee, Mitterdorf, Ort, Rain, Malgern, Ebental, Kletsch, Altlag, Neulag, Langenthon, Petersberg, Schalkendorf, Seele, Grafenfeld, Lienfeld, Mösel, Niedermösel, Durnbach, Otterbach, Reintal, Kummerdorfer Berg, Stalzer Berg und Stalzern. Über 30 Minuten des Kikel-Filmes sind der Gottscheer Heimat gewidmet.

1960

am 25. Juni wurde bei einer Sitzung in Ulm, unter maßgeblicher Vorarbeit von Dr. Viktor Michitsch, Ferdi Wittine und Max Jaklitsch, die „Arbeitsgemeinschaft der Gottscheer Landsmannschaften“ gegründet.

1960

am 14. August findet in Ulm/Donau die Gründungsversammlung der Arbeitsgemeinschaft der Gottscheer Landsmannschaften statt. Dabei haben die Mitglieder ihre Selbständigkeit voll behalten. Sie sind auch nicht an Weisungen der Arbeitsgemeinschaft gebunden. die ihre Eigenständigkeit berühren könnten. Die Arbeitsgemeinschaft berät jedoch ihre Mitglieder in allen an sie herangetragenen Fragen. Wichtige Angelegenheiten werden auf breiter Basis beraten und diskutiert.

1960

wird die Sänger- und Theatergruppe „Alpenland“ im Rahmen des E.Ö.U.V. in Cleveland gegründet.

1961

am 12. Februar 1961 gründende Versammlung zur Errichtung einer Gedächtnisstätte in Klagenfurt. Im Oktober erklärt sich das bischöfliche Ordinariat in Klagenfurt bereit, den Gottscheern die Kirche beim Schloss Krastowitz zur Verfügung zu stellen.

1961

Festveranstaltung „630 Jahre Gottschee“ in Klagenfurt

1961

Erste Mißstimmigkeiten treten wegen der Errichtung der Gottscheer Gedächtnisstätte in Klagenfurt auf. Als Folge legt bei der Hauptversammlung am 3. Juni VD. Fritz Högler die Schriftleitung der Gottscheer Zeitung zurück, Herbert Erker wird neu damit betraut.

1962

Die Mißstimmigkeiten in Verbindung mit der Gründung einer Gedächtnisstätte sollen am 10. und 11. Februar 1962 in München geklärt werden. Dies gelingt leider nicht.

1962

am 2. September wird die St. Ulrichskirche in Klagenfurt Krastowitz von der Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt feierlich übernommen und ab 1963 zur Gottscheer Gedächtnisstätte ausgestaltet.

1962

wird die Sänger- und Theatergruppe „Alpenland“ im Rahmen des E.Ö.U.V. in Cleveland gegründet.

1963

am 19. Mai lädtt ein Proponentenkomitee, dem die Landsleute Alois Krauland, Johann Schemitsch, Alois Kresse, Prof. Mag. Josef Perz, OSR Heinrich Schemitsch und der damalige Kaplan und nunmehrige Geistl. Rat Josef Seitz angehören zur Gründungsversammlung des Vereines Gottscheer Gedenkstätte in Leoben ein. Zielsetzung des Vereines ist, der Verpflichtung vieler Gottscheer in aller Welt nachzukommen, zum Abschluss ihrer Geschichte für ihre Ahnen und die Opfer beider Weltkriege und der Vertreibung eine ihrer würdige Stätte des Gedenkens zu errichten.

1963

im Juli startet das neu gegründeten Gottscheer Mitteilungsblatt „Gottscheer Gedenkstätte“ mit der Erstausgabe. 1. Schriftleiter wird Volksschuldirektor Fritz Högler aus Altlag/Gottschee, der zuvor Schriftleiter der Gottscheer Zeitung in Klagenfurt war.

1963

am 4. August findet in Klagenfurt-Krastowitz die erste Gottscheer Wallfahrt statt.

1963

wird im Bezirksheimatmuseum in Spittal/Drau eine ständige Gottschee-Ausstellung eingerichtet.

1963

wird in New York der Verein Gottscheer Gedenkstätte (Gottscheer Memorial Chapel Inc.) gegründet. Er vertritt die Interessen der Gottscheer Gedenkstätte Graz-Mariatrost in Übersee. Der Verein hat in allen Belangen der Gedenkstätte ein Einspruchs- und Mitspracherecht. Er verwaltet den Erhaltungsfonds und den Dr. Gerber Studienfonds.

1964

am 20. August wird für die Gottscheer Gedenkstätte das Grundstück am Purberg in Graz-Mariatrost im Ausmaß von 1.137 m2 gekauft.

1965

am 24. Juli erfolgte die Eröffnung der „Gottschee-Schau“ als Abteilung des Bezirksheimatmuseums von Spittal an der Drau durch OSR. SD. Helmut Prasch.

1966

wurden von Johannes Künzig und Waltraud Werner gesammelte Gottscheer Volkslieder auf drei Langspielplatten heraus gegeben.

1966

am 31. Juli erfolgt nach dem Hochamt in der Wallfahrtskirche in Mariatrost die Grundsteinlegung für die Gottscheer Gedenkstätte.

1966

insgesamt 70 Landsleute nehmen an der „1. Gottscheer Ferienwoche“ vom 1. bis 8. August 1966 im Schloß Krastowitz unter der Leitung von Hermann Petschauer teil. Daraus wird später die Gottscheer Kulturwoche.

1967

am 27. August erfolgt durch Prälat DDr. Rosenberger die Einweihung der Gottscheer Gedenkstätte. Sie wird von vielen opferwilligen Gottscheern auf eigenem Grund und Boden erbaut, in Liebe und Dankbarkeit, zur Ehre Gottes, zum Gedenken an das gesamte Gottscheer Volk, seiner Toten, wo immer sie auch ruhen mögen, seiner jetzigen Generation und deren Nachkommen, sowie an seine 611jährige Geschichte im Heimatland Gottschee. Wie die erste Kirche im 14. Jahrhundert wird auch das letzte große Gemeinschaftswerk der Gottscheer dem hl. Apostel Bartholomäus geweiht. Alljährlich am letzten Sonntag im Juli pilgern Landsleute und deren Freunde zur Gottscheer Gedenkstätte nach Graz-Mariatrost um ihrer Ahnen, der ehemaligen Heimat und den mehr als 1.200 in Marmortafeln verewigten Opfern der zwei Weltkriege und der Flucht zu gedenken.

1969

Eine  Gesamtausgabe  der Gottscheer Volkslieder wird auf Grund einer Sammlung von Hans Tschinkel und den Vorarbeiten von Erich Seemann mit Unterstützung des Deutschen Volksliedarchivs von Rolf Bednich, Zmega Kumer und Wolfgang Suppan in drei Bänden 1969, 1972 und 1984 im Verlag B. Schott’s Söhne, Mainz herausgegeben.

1970

gründet in Cleveland Edmund Seifert die Gottscheer Blaskapelle.

1970

Am 19. April 1970 besucht Dr. Otto Habsburg, der älteste Sohn des letzten Kaisers der österreichisch-ungarischen Monarchie, die Gottscheer Gedächtnisstätte Klagenfurt.

1970

erscheint der 1. Gedichtband mit Lyrik in Gottscheer Mundart. Autoren sind Bernhard Hönigmann, Hilde Otterstädt-Erker, Richard Lackner, Ludwig Kren und Karl Schemitsch.

1971

Am 6. März 1971 legt Herbert Erker die Schriftleitung der Gottscheer Zeitung zurück, Ludwig Kren wird damit provisorisch betraut und in der Sitzung vom 24. April zum Schriftleiter bestellt.

1972

tritt durch die Gründung des „Vereines der im Mittelalter von Österreich aus besiedelten Sprachinseln“ (Verein der Sprachinselfreunde) die Österreichische Sprachinselforschung in eine neue Phase.

1974

am 1. Februar erfolgt die Präsentation des 1. Bandes „Wörterbuch der Gottscheer Mundart“ von Dr. Walter Tschinkel an der Akademie der Wissenschaften in Wien. Band 2 folgte 1976

1974

im April erscheint der Gedichtband „Ahoima – Daheim in Gottschee“ von Mundartdichter Karl Schemitsch, dem 1975 „Shö is Prach – Bräuche in Gottschee“, 1977 „Das war Gottschee – This was Gottschee“, 1985 „Schicksal der Gottscheer – Tragik der deutschen Sprachinsel Gottschee“ und 2003 „Gedanken wandern nach Gottschee“ folgen.

1977

am 18. August wird der Gottscheer Brunnen in Aichelberg im nördlichen Schwarzwald, die Gottscheer Gedenkstätte in Deutschland feierlich geweiht. Das Denkmal besteht aus einer drei Tonnen schweren Brunnenschale und einem 12 Tonnen schweren Findling, der mit dem Gottscheer Wappen versehen ist. Eine Gedenktafel wird an einem kleineren Findling angebracht. Sie beinhaltet den Text: „Dieser Brunnen wurde 1975 gebaut zur Erinnerung an die Sprachinsel Gottschee in Krain – Jugoslawien. Um 1330 haben deutsche Waldbauern Gottschee gegründet. 1941 verloren die Gottscheer ihr Land durch die Umsiedlung der Volksgruppe. 1945 mussten sie das Ansiedlungsgebiet in der Untersteiermark verlassen und in vielen Ländern eine neue Heimat suchen.“

1977

findet das 1. Gottscheer Treffen der Gottscheer Landsmannschaft Deutschland in Wildbad-Aichelberg statt. Danach wird es über viele Jahre, bis zum Ableben des Organisators Richard Lipowitz aus Suchen jährlich wiederholt.

1980

feiern die Gottscheer Vereine in Europa und Übersee die 650jährige Besiedlung des Gottscheerlandes.

1980

werden von Herbert Erker während der Gottscheer Kulturwoche ehemalige Bewohner der Sprachinsel Gottschee interviewt und die erzählten Geschichten als „Gottscheer Lebenserinnerungen“ auf Tonband aufgenommen. Die 22 Lebenserinnerungen sind heute noch erhalten.

1980

kommt es zur Gründung des „Österreichischen Sprachinselmuseums“. Noch bestehende Sprachinseln in Oberitalien werden ebenso dokumentiert, wie auch aufgelöste, also Gottschee in Krain oder Brünn, Budweis in Tschechien u.a.

1980

erscheint in Wien eine Veröffentlichung des Österreichischen Museums für Volkskunde „Brauchtum und Volksglaube in der Gottschee“ von Dr. Richard Wolfram.

1980

wird in Wien das „Jahrhundertbuch der Gottscheer“ von Dr. Erich Petschauer feierlich vorgestellt.

1982

beim Gottscheer Bundestreffen in Deutschland wird die Gottscheer Stube in Aichelberg eröffnet.

1982

am 2. April läßt das Ehepaar Maria und Franz Mausser aus Altlag 12 (Göraisch) ihre aufregende, aber auch bedrückende Lebensgeschichte auf Tonband aufzeichnen. Diese Geschichte vermittelt in 1 1/2 Stunden einen eindrucksvollen Einblick in das Leben einer Gottscheer Familie.

1983

eröffnet die Gottscheer Gedenkstätte den 1981 begonnenen Zubau.

1985

anläßlich der 20. Gottscheer Kulturwoche 1985 entsteht der 1. Gottscheer-Videofilm über den Abschluss der Kulturwoche. Mag. Hermann Leustik und seine spätere Frau Mag. Helga Moritz filmen am 3. August 1985 mit einer der ersten transportablen Videoanlagen Österreichs den Begrüßungsabend in der Arbeiterkammer Klagenfurt, der unter Mitwirkung des Gottscheer Chores New York stattfand und sie speichern am nächsten Tag auch die Aktivitäten während des Gottscheer Kirchtages für alle Ewigkeiten auf ein Videoband.

1985

wird die Gottscheer Schutzmantelmadonna, ein Werk des Kärntner Bildhauers Konrad Campidell, in der Gottscheer Gedächtnisstätte in Klagenfurt aufgestellt.

1987

erscheint die 272 Seiten umfassende Festschrift „35 Jahre Gottscheer Landsmannschaft in Deutschland“, herausgegeben von Max Jaklitsch, Nestl Petsche und Ernst Stalzer.

1989

am 29. Oktober werden bei der Kirche Corpus Christi in Gottschee zwei Marmorplatten mit deutscher und slowenischer Inschrift enthüllt, die auf die 600jähr­ge Geschichte der Gottscheer von der ersten Besiedlung an hinweisen.

1990

zwischen 1990 und 1994 erscheint eine Schriftenreihe der Gottscheer Landsmannschaft in Deutschland. „Gottschee 1330 – 1941: Die ehemalige deutsche Sprachinsel“.
(Ausgabe 1 – Heimat Gottschee von OSR Ludwig Kren;
Ausgabe 2 – „Aufbauplan Gottscheer Wirtschaft in den Jahren 1932 – 1941“ von Dr. Wilhelm. Lampeter;
Ausgabe 3 – „Volkskunde“ von Dr. Maria Kundegraber und
Ausgabe 4 und 5 – „Gottscheer Flüchtlingsschicksale“ von Max Jaklitsch).

1991

im Sommer werden an der Kirche Maria Heimsuchung in Suchen zwei Gedenktafeln mit deutscher und slowenischer Inschrift angebracht. die auf die Besiedelung des Suchener Hochtals von Obergras ausgehend über Mittergras, Suchen, Merleinsraut bis Gehack hinweisen. Gewidmet von den in aller Weit lebenden Gottscheern aus dem Suchener Hochtal.

1991

am 27. Juli begeht die Gottscheer Landsmannschaft in Wien ihr 100 jähriges Jubliläum mit einer Gedenksteinenthüllung für Bürgermeister Josef Kollmann (Gottscheer) und einer Festveranstaltung in Baden bei Wien.

1991

am 3. August fand in Spittal an der Drau die Einweihung des All-Gottscheer Auswandererdenkmals statt. Als Teil der Inschrift steht:“ … wir sind (1330) von hier weggegangen und sind (1945) wieder zurückgekommen …“

1992

im Juni wird in Salt Lake City, Utah, die Gottscheer Heritage and Genealogy Association (GHGA), der Gottscheer Heimatkunde- und Ahnenforschungsverein gegründet.

1993

im Mai erscheint das „Gottscheer Kochbuch“ von Horst Krauland und Erwin Michitsch, herausgegeben von der Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt.

1993

sendet der ZDF (Zweites Deutsches Fernsehen) einen Film über Gottschee, in dem Richard Lackner über seine alte Heimat berichtet.

1993

widmet Ing. Albert Belay aus New York das Kochbuch „Hoimischai Khöscht“ unseren Gottscheer Müttern.

1993

erscheint das 270 Seiten umfassende Buch Cerkve na Kocevskem nekoc in danes – Die Gottscheer Kirchen einst und heute“ von Goiko Zupan, Mitja Ferere und France M. Dolinar.

1994

wird der „Slowenische Gottscheer Verein Peter Kosler“ in Laibach (Ljubljana) gegründet. Die Aufgabe des Vereines ist die Erhaltung der Kulturdenkmäler in der ehemaligen Heimat der Gottscheer Deutschen (ohne Aktivitäten in der Moschnitze)

1994

werden die Gottscheer Lieder, gesungen von der Sing- und Trachtengruppe der Gottscheer Landsmannschaft
Klagenfurt, die 1976 auf Langspielplatte unter „Dü hoscht lai oin Attain – mit dem Gottscheer Lied durch sechs Jahrhunderte“ vertrieben wurden, als CD angeboten.

1996

wird vom ORF (Österreichisches Fernsehen) ein 30 minütiger Film über Gottschee erstellt und im ORF 2 gesendet.

1998

wird vom Slowenischen Fernsehen ein 10 minütiger Film „Nemci v sloveniji“ (Deutche in Slowenien) über Gottschee erstellt und im März gesendet.

1999

wird in einer Festveranstaltung in Graz „80 Jahre Gottscheer Landsmannschaft Graz“ gefeiert.

1999

wird ein All-Gottscheer Treffen in Gottschee veranstaltet. Es sollte das erste und auch letzte derartige Treffen sein. Am 18. Juni wurde in Krapflern, am 19. Juni in Grafenfeld und am 20. Juni in Rieg gefeiert.

2001

lässt der Verein Gottscheer Gedenkstätte den „Gottscheer Kalender“ in Form eines Wandkalenders wieder aufleben. Er erscheint seither alljährlich ohne Unterbrechung.

2001

am 11. September sterben beim Terroranschlag auf das World Trade Center in New York mit Erwin Erker, dessen Vater Siegfried, aus Windischdorf/Gottschee stammt und Frank J. Köstner zwei Gottscheer.

2002

im Frühjahr stellt Mag. Hermann Leustik seine erste Gottschee-Homepage „Gottschee Digital“  unter der URL http://www.gottschee.at online. Sie berichtet über die alte Heimat und über das Leben in den einzelnen Gottscheer Vereinen.

2002

am 3. August tritt der Verein Gottscheer Gedenkstätte der Arbeitsgemeinschaft der Gottscheer Landsmannschaften bei. Diese umfasst somit folgende Mitglieder: Gottscheer Landsmannschaft Klagenfurt, Gottscheer Landsmannschaft Graz, Gottscheer Landsmannschaft Wien; Gottscheer Landsmannschaft in Deutschland e. V. mit den Landesgruppen Bayern, Baden-Württemberg und Nord/West; Gottscheer Relief Association Inc. in New York; Gottscheer Relief Assosiation Inc. in Toronto; Erster Österreichischer Unterstützungsverein in Cleveland (E.Ö.U.V.); GHGA – Gottscheer Heritage and Genealogy Association, Louisville, Colorado; Verein Gottscheer Altsiedler in Pöllandl/Kocevske Poljane; Verein Peter Kosler in Laibach/Ljubljana (bis 2005) und Verein Gottscheer Gedenkstätte Graz-Mariatrost.

2004

bei einem Vortrag im Rahmen des Symposiums „Sprachinseln im Alpen-Adria-Raum“ an der Universität Klagenfurt referierte Ludwig Kren zum Thema „Was bleibt? Sprache als Band. Göttscheabarisch redn – tsü Gött dan Hearn sprachn“.

2005

vom 24. bis 26. Juni findet in Bad Aussee das 1. Internationale Treffen der Gottscheer statt. Im Zuge dieser Veranstaltung wird in unmittelbarer Nähe vom geographischen Mittelpunkt Österreichs, im Kurpark von Bad Aussee, ein Gottscheer Gedenkstein aufgestellt. Auf diesem ist ein Gottscheer Wappen angebracht.

2005

gedenken die Gottscheer in aller Welt dem Beginn der vor 675 Jahren erfolgten deutschen Besiedlung des Gottscheerlandes durch die Grafen von Ortenburg  und 60 Jahre Vertreibung aus dem Umsiedlungsgebiet der ehemaligen Untersteiermark.

2006

der NDR (Nordeutscher Rundfunk) erstellt und sendet einen 45 minütigen Film über Gottschee mit dem Titel: Die letzten Deutschen in Slowenien.

2008

„45 Jahre Verein Gottscheer Gedenkstätte“ Graz-Mariatrost sind Anlass für Ingeborg und Albert Mallner (Obmann des Vereines) einen Film über die Geschichte der Gottscheer Gedenkstätte zu erstellen.

2009

„90 Jahre Gottscheer Landsmannschaft Graz“ wird mit einer Festveranstaltung (6. Juni)  und einem Festgottesdienst (7. Juni) gefeiert. Die Familie Stieber hat dazu einen 43 minütigen Film über den Verein erstellt.

2009

am 6. Juni wird mit einem Festakt im Hotel Weizer in Graz und am 7. Juni mit einem Festgottesdienst in Graz-Mariatrost das „90 Jahr Jubiläum der Gottscheer Landsmannschaft“ in Graz gefeiert.

2009

am 6. September wird in der Moschnitze „500 Jahre Pfarre Tschermoschnitz“ unter Mitwirkung der Gottscheer aus aller Welt und mit der Sing- und Trachtengruppe der Gottscheer Landsmannschaft Klagenfurt gefeiert.

2009

am 18. Oktober feiert die Pfarrgemeinde Mösel im Gottscheer Unterland „500 Jahre Pfarrkirche St. Leonhard in Mösel“, ebenfalls unter Mitwirkung der Sing- und Trachtengruppe der Gottscheer Landsmannschaft Klagenfurt.

2010

beschließt am 16. Jänner die Generalversammlung der Gottscheer Landsmannschaft in Graz die Auflösung des Vereines mit 31. Jänner 2010. Ein Teil der Besitztümer geht zur Aufbewahrung an die Gottscheer Gedenkstätte in Graz, der Rest kommt in das Steiermärkische Landesarchiv.

2010

wird 680 Jahre Gottschee gefeiert. Im Rahmen der Gottscheer Kulturwoche 2010 in Klagenfurt läßt Mag. Hermann Leustik in seinem multimedialen Festvortrag „680 Jahre Gottschee – Ein multimedialer Streifzug durch die Gottscheer Geschichte“ die Teilnehmer mit unterschiedlichen Medien an längst stattgefundenen Ereignissen teilhaben.

2010

Ludwig Kren gibt im 90. Lebensjahr ein Buch mit dem Titel: „Gottschee – Ein Lesebuch“ im Eigenverlag heraus.
Eine Geschichte und Geographie in Form eines Reiseberichts mit zahlreichen Fotos und Stichen.

2011

wird am 30. März mit einer Festveranstaltung „120 Jahre  Gottscheer Landsmannschaft Wien“ gefeiert. Die Sing- und Trachtengruppe der Gottscheer Landsmannschaft Klagenfurt umrahmt die Feier.

2011

produziert der TV-Sender Servus-TV einen Film über Gottschee. „Hoagascht in der Gottschee“ wird am 4. November gesendet.

2012

Ludwig Kren gibt mit 92 Jahren ein weiteres Buch mit dem Titel: „Und dann war alles anders “ heraus, wieder im Eigenverlag .
Das Leben als Minderheit in der anderssprachigen Umwelt.

2012

wird im Rahmen der 47. Gottscheer Kulturwoche „60 Jahre Gottscheer Landsmannschaft Klagenfurt“ gefeiert. Mag. Hermann Leustik hält den Festvortrag mit dem Titel: „60 Jahre Gottscheer Landsmannschaft Klagenfurt – Eine multimediale Zeitreise“.

2013

Ludwig Kren ist auch im 93 Lebensjahr nicht zu bremsen, er gibt ein weiteres Buch mit dem Titel: „Gottschee 1339 – 1941, Eine Erinnerung“ heraus. Wie bisher immer, tippt er auch dieses Buch noch selbst in seinen Laptop.
Das Buch beinhaltet einen geschichtlichen Abriss und 40 Geschichten in Gottscheer Mundart.
Dieses Buch wird auch Vorlage für das erste Gottscheer Hörbuch – 2015.

2015

 findet am 19. Juni im überfüllten Wulfenia-Kino in Klagenfurt unter Beisein von 600 Besuchern die Premiere des Gottschee-Filmes „Gottscheabar Lont – Das verlorene Kulturerbe“ statt. Der erste und sicher letzte Film in Gottscheer Sprache. Produzent ist Mag. Hermann Leustik, Regisseur ist Uros Zavodnik.

2015

wird auch das 1. Gottscheer Hörbuch präsentiert. Vorlage ist das Buch von Ludwig Kren “ Eine Erinnerung“, mit 40 Geschichten in Gottscher Sprache. Daniel Leustik hat sich diese Geschichten vom Autor vorlesen lassen, hat sie digitalisiert und daraus ein Hörbuch programmiert.

2018

Ludwig Kren gibt im 98. Lebensjahr ein weiteres Buch mit dem Titel: „Verwehte Spuren – Die Sprachinsel Gottschee von ihrer Gründung im 14. Jh. bis 1945.“ heraus.

2020

muß auf Grund der Corona-Pandemie eine Absage alle Gottscheer Veranstaltungen wie z.B. die Gottscheer Wallfahrt in Graz, die 55. Gottscheer Kulturwoche 2020 für das Jahr 2020 verkündet werden.

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Quellenangaben

Klagenfurt Festbuch 650 Jahre Gottschee, Klagenfurt, 1980
Petschauer, Erich: Das Jahrhundertbuch der Gottscheer, Wien, 1980

Gottscheer Zeitung,1955 – 2021
Gottscheer Gedenkstätte – Zeitung, 1963 – 2021
Gottscheer Kalender 2006, Hrsg.: Gottscheer Gedenkstätte